Jedes Frühjahr prangen die Sterne nicht nur am Himmel, sondern auch zu unseren Füßen. Außer im Hunsrück findet man die wildwachsenden und strahlend gelben Narzissen deutschlandweit nur noch in der Eifel. Und auch hier sind sie nur noch an bestimmten Stellen vertreten, nämlich im Perlbach- und im Fuhrtsbachtal bei Monschau sowie im Oleftal bei Hellenthal (Ortsteil Hollerath) – dafür dann aber als regelrechte Blütenmeere.
Dass wir die Farbenpracht heute noch bestaunen können, ist keine Selbstverständlichkeit. „Denn beinahe wäre es vorbei gewesen mit den wilden Narzissenwiesen“, erläutert die Eifel Tourismus GmbH auf ihren Internetseiten:
„Rund 600 Jahre wurde auf diesen Wiesen Heu für das Vieh gewonnen. Im Vorfrühling wurden sie mit einem speziellen Bewässerungssystem, den sogenannten Flüxgräben, mit dem schwebstoffhaltigen Bachwasser gedüngt. Auf diese Weise entstanden über die Jahrhunderte diese Wiesen, die sich im Frühjahr in ein Blumenmeer verwandeln und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sind. In den 1950er Jahren lohnte sich jedoch die Heunutzung nicht mehr.
Stattdessen wurden die Talwiesen mit Fichten aufgeforstet. Die wachsenden Fichtenwälder verdrängten die Wiesenblumen und damit auch die Artenvielfalt. Dank einer Initiative der NRW-Stiftung wurde das Gebiet 1976 schließlich unter Naturschutz gestellt, um die Wiesen mit ihren prachtvollen Blumen zu schützen.
Von Landwirten wird das Gebiet nun extensiv genutzt – es darf nicht gedüngt werden und es wird nur einmal spät im Jahr gemäht und die Fichten wurden entfernt: Es gab wieder Raum für die wild wachsenden Narzissen, den Bärwurz, blumenreiche Feucht- und Sumpfwiesen und arnikareiche Borstgrasrasen. Die Artenvielfalt hat sich erholt und Schmetterlinge, Käfer und Vögel fühlen sich wieder zu Hause. “
(Text und Fotos: BernhardRomanowski)