Baden im Wald: Eintauchen und auftanken

Eifelwald

Im Wald, da sind die Räuber, heißt es in einem Lied. Und Wald gibt es in der Eifel bekanntlich jede Menge. Nur von Räubern, die dort ihr Unwesen treiben sollen, hat man schon lange nichts gehört. Der Wald hat heutzutage einen durchweg positiven Ruf, zumal man in Deutschland von jeher eine besondere Beziehung zu diesem Lebensraum für Flora und Fauna als Heimat mythischer Wesen und Weiheraum der Götter hatte.

Dass man aber auch „im Wald baden“ kann – darauf mussten wohl erst die Japaner kommen. Shinrin Yoku heißt das im Land der aufgehenden Sonne, was übersetzt eben soviel wie „waldbaden“ bedeutet. „Beim Waldbaden werden atmosphärische, landschaftliche, klimatische und sinnliche Eigenschaften sowie Wirkweisen des Habitats Wald auf den menschlichen Körper und Geist (…) angewendet.“ So findet es sich jedenfalls bei Wikipedia beschrieben.

Japanische wie auch koreanische Forscher haben im Rahmen mehrerer Studien erörtert, wie belebend, motivierend und heilend ein Waldspaziergang sein kann. Das braucht man den zahlreichen Spaziergängern und Wanderern in der Eifel eigentlich gar nicht zu erzählen. Die wissen schon, was sie da tun. Aber schaden kann es ja nicht, wenn die subjektiv gefühlte Heilsamkeit des Waldes auch wissenschaftlich belegt wird.

So fanden die Wissenschaftler der Nippon Medical School in Tokio sogar heraus, dass bei Spaziergängen im Wald sogenannte Killerzellen im menschlichen Körper aktiviert werden, mit denen das Immunsystem auf kranke Zellen oder Fremdkörper reagiert. Dieser Effekt soll demnach sogar noch über eine Woche nach dem Waldgang anhalten.

Waldbad2

Vermutlich, so meinen einige Wissenschaftler, spielen dabei auch bestimmte Substanzen eine Rolle, mit denen sich Bäume vor Krankheitserregern und Schädlingen schützen. Diese kommen den Spaziergängern dann durch das Einatmen zugute.

Auch eine US-amerikanische Studie weist viele positive Effekte des Waldes auf die menschliche Gesundheit nach, etwa was den Herzkreislauf, den Blutdruck und Stressbelastbarkeit angeht. Auch von Heileffekten bezüglich Diabetes  ist zum Teil die Rede.

Wie genau die gesundheitsfördernde Kraft des Waldes zum Tragen kommt, darüber gibt es verschiedenste Theorien. Dass aber die gute Luft und die Ruhe sowie die speziellen Duftsstoffe, die den Bäumen entströmen, sich physisch wie psychisch entspannend und wohltuend auf uns auswirken, dürfte wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen.

Grund genug also nicht nur für reizgeplagte Städter, baldmöglichst wieder ein „Waldbad“ zu nehmen. Erich Kästner hat das in seinem Gedicht „Die Wälder schweigen“ wunderbar auf den Punkt gebracht.

 

(Text und Fotos: Bernhard Romanowski)

 

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