Altweibersommer: „Elfen“ schuften im Akkord

Es gab Zeiten, da hielt man die feingesponnenen Netze im Herbst für das Werk von Elfen oder Nornen. Auch die Jungfrau Maria soll mitunter im Verdacht gestanden haben, den Menschen durch diese glitzernden Gespinste eine bestimmte Botschaft vermitteln zu wollen.

Manche glaubten auch, dass es eine baldige Hochzeit geben werde, wenn sich die umherfliegenden Spinnenfäden im Haar eines Mädchens verfingen. Heute sieht man das prosaischer. Die verschiedenen Spinnenarten scheinen im Herbst im Akkord zu arbeiten. Zumindest macht der Tau ihre Bemühungen in Form von aufrecht gespannten Radnetzen oder auch hängenden Deckennetzen deutlich sichtbar.

 

 

 

Auch scheinen im sogenannten „Altweibersommer“ vermehrt Spinnen in den Lüften unterwegs zu sein. Sie haben eine ganz originelle Art von Flugtourismus. Dazu strecken die Spinnen ihren Hinterleib in die Luft und produzieren einen Faden (oder auch mehrere), der dann vom Wind oder die sich durch Sonneneinstrahlung erwärmende Kaltluft im Herbst oder Winter erfasst wird und das Tier auf bis zu 3000 Meter und mitunter mehrere hundert Kilometer weit mit sich trägt.

Das funktioniert aber nur bei jungen Spinnen beziehungsweise kleinen Spinnenarten. Man muss also (nicht nur als Arachnophobiker) nicht fürchten, dass einem im Herbst womöglich ein Haufen Vogelspinnen um die Ohren flattert.

Am besten kann man den Altweibersommer bei einem Morgenspaziergang erleben, wenn sich der Herbstnebel gerade erst zu heben beginnt und besonders Wiesen und Weiden über und über bedeckt sind von den kunstvollen Geschmeiden.

 

 

 

 

(Bilder: Pressebüro Romanowski)

 

 

 

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