Was den Arbeitseifer angeht, so stehen die Schwergewichte unter den Echten Bienen den filigraneren Mitgliedern der Familie innerhalb der Überfamilie Apoidea aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) in nichts nach. Als Einstieg ist dieser erste Satz viel zu lang und überfrachtet und erklärungsbedürftig, ich weiß. Aber damit haben wir die fachsprachlichen Begriffe schon mal abgearbeitet — es geht schlicht um Hummeln.
Wobei „schlicht“ in diesem Zusammenhang nicht falsch verstanden werden darf. Denn was die Größe und Färbung der fleißigen Brummer angeht, so herrscht verblüffende Vielfalt. Das wurde mir aber auch erst so richtig bewusst, als ich schon eine ganze Reihe Fotos beisammen hatte.
Wir greifen hier der Einfachheit halber nochmal auf Wikipedia zurück:
Es gibt etwa 250 Hummelarten, die vor allem in den gemäßigteren und kühleren Regionen der Nordhalbkugel vorkommen. (…) In Europa gibt es etwa 70 Arten, davon kommen 36 in Deutschland vor. Auf der „Roten Liste“ der in Deutschland bedrohten Arten stehen zurzeit 16 Hummelarten. In einigen Regionen, z. B. in Nordrhein-Westfalen, sind bereits einige Arten ausgestorben. Hummeln sind neben Hornissen und Wildbienen in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, ähnliche Schutzbestimmungen gibt es in vielen anderen Ländern.
Eine Bombus alpinus, also eine Alpenhummel, dürfte mir bei meinen jüngsten Touren durch Wald und Flur des Eifeler Mittelgebirge eher nicht vor die Linse geflogen sein. Am häufigsten traf ich die schwarz-gelben Exemplare. Wo hier allerdings der Unterschied zwischen der Dunklen Erdhummel, der Großen Erdhummel und der Gartenhummel liegt, wurde mir bislang nicht klar. Zumal alle drei den weißen Hintern gemeinsam haben, wenn mich nicht alles täuscht.
Das Tierchen im folgenden Bild scheint hingegen eine Steinhummel zu sein.
Und das hier dürfte eine Ackerhummel sein (…auch wenn ich sie in einem Garten fotografiert habe 😉 ).
Insgesamt zeichnen sich alle Arten, die mir begegnet sind, durch ihre Gemütsruhe aus. Wenn man sich nicht ruckartig bewegt, kommt man sehr nah an die Hummeln heran. Sie scheinen einfach derart beschäftigt zu sein, dass sie keine Anstalten machen, sich über den Störenfried mit der Kamera zu ärgern.
Nur einmal, als ich meinte, den eingebauten Blitz meiner kleinen Kompakten einsetzen zu müssen, nahm mich eines der Insekten ins Visier. Drei, vier Flugattacken in Richtung meines Gesichts – und ich hatte begriffen. Ohne Blitz ließen mich die Hummeln dann nach einer kurzen Weile, nachdem Aufregung und Ärger offenbar verraucht waren, sie wieder bei der Arbeit ablichten. Wobei einige so emsig sind, dass sie sowieso kaum was um sie herum mitbekommen.
Einige klappern eine Blüte nach der nächsten im schnellen Wechsel ab, andere saugen sich an bestimmten Pflanzen für eine Weile fest. Ein veritables Muster konnte ich innerhalb eines Nachmittags nicht erkennen.
Irgendwann packte mich der Ehrgeiz, eine Hummel im Flug zu knipsen. Dieses Unterfangen pendelt zwischen Geduldsprobe und Glückssache. Und ohne besagten Blitzeinsatz wäre das auch nicht gelungen. Ein Teleobjektiv und ein Stativ hätten mir beste Dienste geleistet, hatte ich aber nicht dabei.
Also musste es mal wieder einfach so gehen. Und Fortuna sei Dank – es ging!